26. April 2019, 16:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Microsoft hat nun erstmals die Mindestspeicheranforderung von Windows 10 erhöht und bringt die Hersteller in Zugzwang. Damit müssen sich Käufer von neuen Windows-Geräten keine Sorgen mehr um zu wenig Speicher machen.
Ab Windows-Versionsnummer 1903, die mit dem Mai 2019 Update kommt, gilt eine Speichergröße von 32 Gigabyte als Untergrenze für das Betriebssystem. Das betrifft sowohl die 32-Bit- als auch die 64-Bit-Variante von Windows. Zuvor lag die Mindestanforderung bei 16 Gigabyte für die 32-Bit-Version und 20 Gigabyte für die 64-Bit-Version. Die Änderung in den Hardware-Anforderungen auf der Microsoft-Seite wurde zuerst von Pureinfotech entdeckt.
Voller Speicher, keine Updates
Microsoft scheint nun zumindest das Problem zu kleiner Speicher erkannt zu haben und nimmt Herstellern nun die Möglichkeit, Geräte mit zu kleinem Speicher verkaufen zu können. Hersteller können also keine Tablets mit 32 Gigabyte Speicher, bei denen oft nur etwa 27 Gigabyte nutzbar sind, als Windows-10-kompatibel verkaufen. Schon länger haben Käufer eines Windows-Geräts mit nur 32 Gigabyte Speicher das Problem, dass das Betriebssystem nicht mehr geupdatet werden kann, weil der Speicher nicht zum Zwischenlagern der Dateien ausreicht. Selbst Geräte mit 16 Gigabyte Speicher wurden eine Zeit lang mit einer abgespeckten Windows-10-Version verkauft, ein Update auf eine neuere Versionsnummer ist hier vollkommen ausgeschlossen.
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Hersteller müssen künftig genug Speicher bieten
Die Größe des Betriebssystems selbst ist derweil wohl kaum gewachsen. Allerdings reserviert Windows nun bis zu sieben Gigabyte Speicher für Updates. Bislang haben Geräte mit wenig Speicherplatz oft das Problem, dass der Speicher nicht mehr für die Installation eines Updates ausreicht. Dieses Problem gehört nun der Vergangenheit an.
Mit der höheren Speicheranforderung ändert Microsoft seinen Fokus. Bislang wollte das Unternehmen auch günstige und leichtgewichtige Laptops und Tablets mit Windows versorgen und dafür die Größe des Betriebssystems verringern. Allerdings bedeutete das in der Realität oft, dass nur abgespeckte Versionen von Windows auf diesen Geräten liefen, darunter etwa „Lean“ und „S Mode“. Diese verbrauchten oft mehrere Gigabyte weniger Speicher, hatten aber auch einen eingeschränkten Funktionsumfang. Wollten Nutzer andere Programme als die im Microsoft Store verfügbaren Apps installieren, mussten Sie auf die Standard-Version Windows 10 Home wechseln.
Unklar ist, was Nutzer mit Windows-10-Geräten tun können, die 32 Gigabyte Speicher oder weniger haben. Die meisten werden bereits jetzt Probleme haben, neue Windows-Updates zu installieren und bekommen das Mai 2019 Update vielleicht gar nicht erst.
Die Anhebung der Speicheranforderung kommt unerwartet, ist aber durchaus willkommen. Hersteller können nun nicht mehr Käufer mit billigen Windows-Geräten locken, die viel zu wenig Speicher haben, um auf Dauer zu funktionieren. Wenn Sie ein günstiges Windows-Tablet kaufen wollen, achten Sie darauf, dass es mindestens 64 Gigabyte Speicher hat, besser noch wären 128 Gigabyte. Auch sollte es SSD-Speicher sein, und nicht der oft verwendete und langsame eMMC-Speicher. Für größere Geräte wie Laptops empfehle ich mindestens 256 Gigabyte SSD-Speicher.