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TECHBOOK-Leiter Andreas Filbig (34)

Zwei Jahre Selbstversuch – machen mich Apps zum Nichtraucher?

Rauchfrei-App
Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, sollte jede mögliche Hilfe in Anspruch nehmen Foto: Getty Images
Andreas Filbig TECHBOOK
Andreas Filbig ehemaliger Redaktionsleiter

16. August 2021, 15:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

… man es wirklich will! Smartphone-Apps helfen, dauerhaft die Finger von den schädlichen Glimmstengeln zu lassen. TECHBOOK-Redaktionsleiter Andreas Filbig rauchte insgesamt 12 Jahre und ist nun seit zwei Jahren komplett rauchfrei – dank Apps.

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Die Zahl der Raucher in Deutschland sinkt kontinuierlich. Für den Einzelnen ist es oft trotzdem ein harter Kampf gegen die Sucht. Doch es gibt Hilfe auf dem Smartphone. Andreas erzählt seine Geschichte und verrät, worauf es ankommt

Ausgangssituation vor zwei Jahren

mit meinen damals 32 Lebensjahren blickte ich leider auf eine unrühmliche Raucherhistorie zurück. Richtig habe ich mit 20 mit dem Rauchen angefangen. Aufhören kam während dieser Zeit für mich eigentlich nicht in Frage. Ich rauchte einfach gerne. Im Schnitt waren das rund 14 Zigaretten am Tag, die sich mit 120 bis 150 Euro im Monat bemerkbar machten.

Doch dann, Anfang September 2019, ein merkwürdiger Moment. Ich rauchte an einem Samstagmittag die letzte Zigarette einer Schachtel und machte wenig später auf den Weg zum Sport. Schon unterwegs fragte ich mich, wie es wäre, nach dem Sport einfach keine neue Schachtel zu kaufen. Schaffe ich es wirklich, spontan aufzuhören? Ich schätzte mich nicht wie jemand ein, der das schafft. Deshalb brauchte ich schnell Hilfe und griff nach dem Sport zum Smartphone. So stieß ich auf diverse Apps, die dabei unterstützen sollen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Rauchfrei-Apps motivieren durch Ziele

In den App Stores von Apple und Android gibt es eine ganze Reihe an Apps (zum Beispiel Rauchfrei Lite), die beim Aufhören unterstützen. Suchen Sie einfach nach dem Begriff „Rauchfrei“. Von der Funktionsweise unterscheiden sich die teils auch kostenpflichtigen Apps kaum. Sie geben zunächst ein, wie viele Zigaretten Sie pro Tag rauchen, beziehungsweise geraucht haben, seit wann Sie rauchfrei sind und wie viel Sie für eine Schachtel Zigaretten bezahlt haben.

Die einzelnen Apps listen dann Errungenschaften auf, die Sie nach einer bestimmten rauchfreien Zeit freischalten. So erreicht man bereits nach 20 Minuten das erste Gesundheitsziel, wenn sich Blutdruck und Puls normalisieren. Gerade im ersten Monat gibt es relativ viele Freischaltungen, die die Motivation hochhalten. Parallel dazu zählen die Apps, wie viele Zigaretten Sie nicht geraucht haben, wie viel Geld Sie gespart haben und wie viel Teer nicht in Ihrer Lunge landet. Je nach App schalten Sie damit weitere Ziele frei.

Rauchfrei Lite
„Rauchfrei Lite“ zeigt Ihren Fortschritt in Echtzeit an

Besonders spielerisch löst das übrigens die „Kwit – Rauchen war gestern“. Hier kann der Nutzer in verschiedenen Kategorien wie Gesundheit, Geld, Zigaretten und Zeit Erfahrungspunkte sammeln und sein Nichtraucher-Level steigern. In der kostenpflichtigen Version gibt es dann noch mehr Belohnungen und es lässt sich zum Beispiel die gesteigerte Lebenserwartung ablesen. Unter den verfügbaren Rauchfrei-Apps eine tolle Abwechslung.

Kwit Screenshot
Die App „Kwit“ ist aufgebaut wie ein Rollenspiel
Kwit Screenshot
Die App „Kwit“ belohnt mit Erfahrungspunkten für das Erreichen von Meilensteinen

Die Apps zielen ganz klar darauf ab, ohne Ausnahmen aufzuhören. Bei jeder Zigarette muss die Zählung nämlich neu gestartet werden und der vergangene Erfolg ist dahin. Da überlegt man es sich zweimal, ob man alles Erreichte für einen Ausrutscher opfert. Vorausgesetzt natürlich immer, dass man ehrlich zu sich selbst ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mehrere Rauchfrei-Apps in Kombination noch besser funktionieren. So gibt es noch mehr Belohnungsszenarien.

Auch mit dem Sport klappt es als Nichtraucher besser: „Einen Monat E-Bike gefahren und ich bin überrascht!“

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Rund zwei Jahre bin ich nun ohne Zigaretten unterwegs und ich muss zugeben, Rauchfrei-Apps unterstützten mich in der ersten Zeit wirklich beim Aufhören. Ich jagte ich den Gesundheitszielen förmlich hinterher. Die Apps vermitteln allesamt sehr gut das Gefühl, dass bereits eine Zigarette den ganzen Erfolg wieder zunichte macht. Ich will beim besten Willen den Timer nicht wieder auf null stellen müssen. Deshalb kommt man gar nicht auf die Idee, das Rauchen stufenweise aufzuhören.

Das einzige Problem ist die Langzeitmotivation. Nach einem Monat bleiben die Gesundheitsziele nämlich größtenteils aus. Dann hilft tatsächlich nur noch die Motivation über die Anzeige des gesparten Geldes und der nicht gerauchten Zigaretten. Hier können Sie zumindest in den meisten Apps noch Geldziele festlegen und sehen so, wie lange Sie zum Beispiel noch auf eine Reise sparen müssen. Um es wirklich zu schaffen, müssen Sie aber auch aufhören wollen. Wer gewillt ist, kann es mithilfe der Apps noch heute schaffen. Zusätzliche Strategien schaden aber sicherlich nicht.

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