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„Die Höhle der Löwen“

„Scansation“ aus DHDL – kaufen wir in Zukunft mit dieser App ein?

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Madlen Schäfer

12. November 2019, 19:28 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Die Shopping-App „Scansation“ soll Kunden lange Wartezeiten an der Schlange ersparen. Nutzer können die Waren im Laden selbst mit dem Handy scannen.

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Es gehört wohl zum nervigsten Teil einer ausgiebigen Shoppingtour: das lange Stehen in der Warteschlange an der Kasse. Das soll künftig nicht mehr nötig sein, versprechen die Münchner Gründer Leo von Klentze und Andreas Klett. Sie haben die App „Scansation“ entwickelt, damit Kunden schneller shoppen können. In „Die Höhle der Löwen“ hoffen sie im Staffelfinale auf einen Deal mit einem Löwen.

Die Gründer bezeichnen sich selbst als „Wocheneinkäufer“, ziehen den persönlichen Einkauf aber gegenüber Onlineshopping vor – dennoch können sie sich der Welt des Internethandels nicht gänzlich entziehen. Schon länger beschäftigen sich Andreas Klett und Leo von Klentze mit Warteschlangen. Eigentlich wollte sie sich dem diesem Thema im Zusammenhang mit einer Smart Glass widmen. Als ihnen jedoch klar wurde, dass die Datenbrille nicht in der Masse zum Einsatz kommen wird, wechselten sie über zur Smartphone-Kamera. „Mit der Zeit haben wir das Potential der anfallenden Daten erkannt, das nicht nur für den Händler, sondern auch für den Kunden vielfältig nutzbar gemacht werden kann“, sagt Andreas Klett gegenüber TECHBOOK. So entstand die Idee des digitalen Shopping-Begleiters als App auf dem Handy.

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So funktioniert die App „Scansation“

Vorab kann der App-Nutzer schauen, welche Läden bereits bei „Scansation“ sind. Noch zu Hause können Nutzer über die App einen Einkaufszettel schreiben. Mit oder ohne Einkaufsliste: Nutzer der App können nun los shoppen. In der App auf dem Handy wählt der Anwender einen Markt aus und erfasst beim Einkaufen die Produktbarcodes mit der Smartphone-Kamera auf den ausgewählten Waren. Anschließend werden die eingescannten Produkte auf dem Handy angezeigt, bevor sie im Warenkorb des Nutzers landen. Dabei haben die Einkäufer mit Einkaufsliste diese immer sichtbar zur Hand. Dadurch kann der Nutzer einmal pro Woche personalisierte Angebote von seinem Markt erhalten. Diese kann er durch einfaches Rechts-Links-Wischen auf seinen Einkaufszettel übernehmen kann oder nicht. Persönliche Daten müssen Nutzer der App übrigens nicht angeben.

Im TECHBOOK-Test zeigt die App einen eindeutigen Nachteil: Nur vier Stores können in der App gefunden werden, drei davon befinden sich in Bayern in oder nahe München. Ein Store ist in Berlin. Die Anzahl der teilnehmenden Läden ist demnach noch deutlich eingeschränkt.

Ausschnitt aus der App „Scansation“
Nutzer können einen Markt auswählen, für den sie einen Einkaufszettel schreiben wollenFoto: Scansation Foto: Scansation

Das sind die Vorteile

Laut den Gründern sei „Scansation“ die erste App ihrer Art, die den gesamten Einkaufsprozess unterstützen kann. Außerdem sparen sich Nutzer das Aus- und erneute Einräumen des Einkaufwagens an der Kasse und sind oft auch noch schneller. Durch die passenden Angebote im Nachgang können sie sogar bares Geld beim nächsten Einkauf sparen.

Auch die teilnehmenden Händler haben bei Listung in der App Vorteile. So erhalten sie zum Beispiel Einblick in wertvolle Statistiken, um das Einkaufserlebnis ihrer Kunden verbessern zu könne, wodurch sie mittels Angeboten die Kundenbindung erhöhen können. „Solange ‚Scansation‘ nicht zu weit verbreitet ist, glauben wir daran, dass durch die Bereitstellung sogar Neukundenakquise möglich ist“, sagt Andreas Klett.

Das eigenständige Einscannen von Produkten setzt Vertrauen voraus. Wird das von einigen Kunden nicht missbraucht? „Bei jeder Art von Self-Scanning muss der Händler Vertrauen in seine Kunden haben. Glücklicherweise wird in unserer Gesellschaft Vertrauen noch durch Ausfüllen des selbigen belohnt, was unter anderem gut an Blumenfeldern und ähnlichen nicht überwachten Konzepten erkennbar ist. Zudem gibt es bereits sehr ähnliche Lösungen im Ausland, deren Zahlen genau diese Annahme untermauern. Aber natürlich bieten wir auch kleine technische Unterstützungen an, um das Vertrauen zu stärken“, sagen die Gründer.

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Für 15 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen fordern sie ein Investment von 500.000 Euro. Ob sie damit einen Löwen zur Kasse bitten können?

Das passiert in der Sendung

Und dann ging es in die Höhle. „Überraschenderweise war die Aufregung in der Vorbereitung wesentlich größer als während des Pitch selbst. Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt, auch wenn wir bereits mit ein zwei Stunden Abstand nach dem Pitch einige Erkenntnisse gesammelt haben, was wir hätten anders und natürlich besser machen sollen“, sagen die Gründer über ihren Auftritt in der Show.Direkt nach der Präsentation gibt Investor Nils Glagau zu Bedenken, ob das Prinzip nicht komplettes Vertrauen des Händlers voraussetze. So richtig könne die Gründer dem nicht widersprechen. Das Thema Diebstahl sei von großer Bedeutung, weiß Löwe Ralf Dümmel, der einen engen Draht zum Handel hat.Anschließend interessieren sich die Löwen noch für konkrete Zahlen, etwa was der Beitritt zur App für einen Laden kostet? 4000 Euro muss ein Store einmalig zahlen, darauf folgend kostet das Basissystem 150 Euro. Carsten Mashcmeyer outet sich als Kassenexperte: „Ich habe nämlich während meiner Schulzeit und kurz vor der Bundeswehr im Kaufhaus im Supermarkt an der Kasse gesessen. Wenn ich das so sehe, ist meine erste Assoziation: klasse“, sagt Maschmeyer zur App-Idee. Der Kunde würde mit der App aber zum Kassierer gemacht, darauf hätte der Verbraucher gar keine Lust – meint Maschmeyer.

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Kofler zeigt sich enttäuscht

Georg Kofler gibt zu, dass er sich mehr erhofft hatte, etwa auch eine integriertes Bezahlsystem. „Also ich verstehe das richtig, dass Sie bisher noch in keinem Markt sind, richtig?“, fragt Dagmar Wöhrl. Einen ersten Lebensmittelladen hätten sie bereits in München ausgestattet, sagen die Gründer. „Sie haben jetzt in zwei Jahren einen Laden in München?“, fragt Maschmeyer entsetzt. Einen zweiten Laden gebe es noch bei Rosenheim. Das würde alles sagen, meinen die Löwen. Den meisten Löwen stößt auch die eigene Bewertung des Unternehmens negativ auf. Nach und nach steigen alle Löwen aus. „Scansation“ geht ohne Deal aus der Höhle.Gründer: „Unterhaltungsshowanteil des Formats deutlich unterschätzt“
Auch wenn die Gründer vorab unsicher waren, ob sie tatsächlich ein Angebot erhalten, zeigen sie sich nach Aufzeichnung der Sendung etwas enttäuscht über das Verhalten der Investoren. „Unserem Gefühl nach sind die Löwen nicht nur an Investments interessiert, sondern versuchen auch jeder für sich auf seine Sendezeit zu kommen. Teilweise durch sehr ausschweifend formulierte Fragen, auf die ein anderer Löwe mit ähnlich langen Fragestellungen reagiert. Ohne, dass man als Gründer eine Chance hat, auf eine der Fragen zu antworten. Teilweise auch einfach mit markanten Sprüchen, die in einer Investitionsrunde eher fehl am Platz sind. Hier haben wir einfach den Unterhaltungsshowanteil des Formats deutlich unterschätzt“, sagt Andreas Klett.

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