19. September 2018, 18:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit dem Handy den Kontostand prüfen oder gar eine Überweisung abschicken? Das geht ganz einfach mit sogenannten Banking-Apps. Die Stiftung Warentest hat diese unter die Lupe genommen. TECHBOOK fasst die Ergebnisse zusammen.
Wer unterwegs Bankgeschäfte erledigen will, braucht dafür die passende App. Was viele aber nicht wissen: Es muss nicht unbedingt die App der eigenen Bank sein. Stiftung Warentest hat 19 Banking-Apps für Android und iOS getestet („test“-Ausgabe 10/18). Ergebnis: Mobile Banking auf dem Smartphone ist so sicher wie Onlinebanking am Rechner.
Sicherheit ist wichtigstes Kriterium bei Banking-Apps
Beim Mobile Banking sollte genau wie am Computer eine sichere, verschlüsselte Verbindung mit dem Bankserver hergestellt werden. Dies klappte bei allen Apps. Die Tester konnten gängige wie funktionierende Schutzmaßnahmen feststellen. Ebenfalls erfreulich ist, dass sie die Datenströme zwischen App und Server des Anbieters in nur wenigen Fällen entschlüsseln konnten, was für die Sicherheit dieser Anwendungen spricht.
Bei der Hälfte der Banking-Apps war nach Aufbrechen der Transportverschlüsselung ein Urteil zum Datensendeverhalten möglich – und in 9 Fällen wurde dieses mit „kritisch“ bewertet, weil Daten gesendet wurden, die für den App-Betrieb nicht nötig sind. Darunter beispielsweise Daten, die das Gerät eindeutig identifizieren, Informationen über den Mobilfunkanbieter oder Verbindungen mit auffällig vielen Werbediensten.
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Mehrere Konten – eine App
Grundsätzlich geht der Trend zum Multibanking. Das bedeutet, dass sich in eine Banking-App mehrere Konten von verschiedenen Banken einbinden lassen – und das nicht nur bei Drittanbieter-Apps. Auch bei Anwendungen von Banken ist das inzwischen möglich. So lässt sich beispielsweise der Testsieger bei beiden Betriebssystemen, die kostenlose Sparkassen-App, auch von Kunden anderer Geldinstitute nutzen. Auf beiden Betriebssystemen überzeugten zudem die Gratis-Anwendungen Finanzblick und Outbank sowie die knapp acht Euro teure App Banking4.
Die bestbewerteten Banking-Apps
- Sparkasse – Mobile Filiale (Android-Testnote 2,2 und iOS-Note 2,0)
- Finanzblick Online-Banking (Android-Note 2,5 und iOS-Note 2,2)
- Outbank: Intelligent Banking (Android-Note 2,5 und iOS-Note 2,1)
- Banking4 (Android- und iOS-Note 2,3)
„Finanztest“ untersucht 14 Multibanking-Apps im Test – nur zwei sind „gut“
Für Android und iOS Stiftung Warentest: Nur wenige Banking-Apps schneiden gut ab
IM CHECK Was taugt die Multibanking-App Outbank?
Überweisung per Smartphone-Kamera erfassen
Die meisten Banking-Apps unterstützen zudem Zusatzfunktionen wie etwa die praktische Fotoüberweisung. Hierbei erkennt die Kamera automatisch alle für eine Überweisung notwendigen Informationen, etwa auf Rechnungen oder Überweisungsträgern. Das erspart viel Tipparbeit. Positiv bewerteten die Tester auch Filtermöglichkeiten und Freitextsuche bei den Umsätzen, Benachrichtigungen über neue Umsätze, Plausibilitätsprüfungen eingegebener Überweisungsdaten, Warnungen vor unbeabsichtigten Doppelüberweisungen sowie das Auslesen von Überweisungsdaten aus PDF-Rechnungen.
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Aus Sicherheitsgründen sollten Anwender Banking-Apps nur aus den offiziellen App-Stores installieren. Außerdem sei es laut der Tester besonders wichtig, das Smartphone-Betriebssystem stets aktuell zu halten. Die Banking-Anwendungen müssen Nutzer zudem mit einem sicheren, mindestens achtstelligen Passwort oder per Fingerabdruck schützen. Tabu sein sollten zudem Überweisungen in öffentlichen WLAN-Netzwerken.